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Perception

 

Perception...Ein Album mit Bildern zum Fantasieren.

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Das Konzept von Perception

 

Die Fantasie ist, meiner Meinung nach, eine der stärksten Kräfte die wir Menschen entwickeln können. Nachts in unseren Träumen sind wir ihr weitestgehend "machtlos" ausgeliefert und durchleben Geschichten, in denen unser Unterbewusstsein die Regie führt. Tagsüber, dürfen wir selbst Regie führen und können uns an jeden nur erdenklichen Ort im bekannten Universum und sogar jenseits der Realität begeben. Die Macht der Fantasie ist quasi unerschöpflich, denn ein jeder kann im Prinzip alles erschaffen, zerstören und erleben was er/sie/es will. Grenzen gibt es dabei theoretisch keine...nur die, die man sich selbst setzt.

 

Als Kinder haben wir uns noch allzu leicht in unsere selbst geschaffenen Abenteuer gestürzt. Manchmal reichte schon ein einfacher Karton und man hatte eine unheimliche Höhle in der es von Monstern nur so wimmelte, eine Festung die es zu verteidigen galt, ein Fahrzeug mit dem man an unbekannte Orte reisen konnte oder was auch immer einem gerade in den Sinn kam.

Ganz zu schweigen von den tollen Geschichten die man mit Hilfe der eigentlichen Spielsachen und in der Natur erleben konnte.

 

Im Laufe des Erwachsenwerdens verlieren wir vermeintlich nach und nach den Zugang zu dieser Welt, spätestens ab der Schulzeit werden wir auf Erfolg indoktriniert.

Dies ist zwar teilweise sinnvoll, da sich das Leben ja in der realen Gesellschaft abspielt aber es führt dazu dass wir den Schmalz in unseren Köpfen nicht mehr für spannende Abenteuer benutzen. Klar, das Leben wird bis zum Erreichen des erwachsenen Alter mit jedem Lebensjahr komplexer und es erfordert unseren ganzen Verstand um nicht unter zu gehen. Und hier ist auch ein wichtiger Punkt der ganzen Geschichte: Durch unseren Beruf, unser Umfeld und die allumfassende Werbung entsteht ein Druck. Ein Leistungsdruck. Wir stehen im Wettbewerb mit unseren Kollegen, Freunden und Bekannten. Weil sie sich möglicherweise bessere und schönere Dinge leisten können als wir. Und nur wer Erfolg hat und Geld hat, erntet Anerkennung.

 

 

Nur allzu leicht verändert sich unsere bunte Fantasiewelt dann in eine mit Versagensängsten durchzogene, düstere Zukunftsprognose und wir verbringen die Nächte wach, den Kopf gefüllt mit den abstrusesten „Was-Wäre-Wenn“-Szenarien.

Dass sich aber unser Gehirn eben nach dieser bunten Fantasiewelt sehnt, erkennt man an dem Verlangen nach Kultur. Musik, Bücher, Filme, Gemälde und Veranstaltungen, alles Formen von Kunst, entführen uns aus der tristen Alltagswelt.

 

In meiner Zeit als Stuntman beim Action Open Air Theater war ich stolz darauf Teil eines Ensembles zu sein und Abend für Abend sowohl Kinder als auch Erwachsene für eine gewisse Zeit in eine vollkommen andere Welt zu entführen. Für ein paar Stunden Menschen verzaubern zu können und sie alles sonst so „Wichtige“ vergessen zu lassen, ist für mich der größte Lohn. Allerdings kann man sich davon nichts zu Essen kaufen. ;-) Aber die Anerkennung durch den Applaus am Ende der Show erfüllt mich mit einer unbeschreiblichen Befriedigung.

 

Ist die Show beendet, beginnt sich das Publikum üblicherweise sich in zwei Lager zu teilen, Erwachsene und Kinder.

Während Erwachsene oft einfach auf die Show zurückblicken und darüber sprechen was ihnen am Besten und am Wenigsten gefallen hat, beginnen Kinder sich in die Show hineinzuversetzen. Sie werden in ihren Köpfen zu den gesehenen Helden und Antihelden und erleben die Geschichte neu. Oder gar besser noch, sie schreiben sie um und es entsteht ein völlig neues Stück.

 

Eigentlich verlieren wir als Erwachsene nicht den Zugang zu unserer Fantasie, wir geben aber viel zu gern einfach die Regie ab. An Autoren, Regisseure, Intendanten, Darsteller, etc.

Daran ist an sich nichts einzuwenden aber ich habe etwas dagegen wenn die Kraft der eigenen Fantasie nur dazu „missbraucht“ wird um Alltagssorgen zu durchleben und man ansonsten ausschließlich der Regie anderer folgt.

 

Und genau dort möchte ich mit meinen Fotos der Reihe „Perception“ ansetzen.

Natürlich bin ich der Regisseur dieser Bilder. Aber ich liefere nur einen Augenblick, eine Emotion, einen Gedanken, ein Portal, wenn man so will. Denn ich möchte nur den Zugang zu einer Fantasiegeschichte darbieten, eine Geschichte die sich aus dem Motiv heraus, in den Köpfen der Betrachter entwickelt. 

  

Der Charakter der Bilder ist durch die Filter der Kamera entstanden, nicht durch Nachbearbeitung am PC. Eine Handvoll Aufnahmen wurde lediglich etwas begradigt oder etwas beschnitten.

 

Als Liebhaber von düsterer Atmosphäre ist ein Großteil der Bilder eben in diesem Spektrum angesiedelt. Wahrscheinlich sind die vielen Gruselgeschichten meines Großvaters während meiner Kindheit daran schuld. ;-)

Genauso findet man aber auch Aufnahmen in der „Perception“ Serie, welche so grell und farbenfroh wirken als würde man mit einem Psilocybin getränkten Blick durch die Welt wandern.

 

Doch am Ende sind das alles einfach nur reine Informationen über die Bilder, worauf es ankommt sind die Geschichten rund um die Bilder...Geschichten in denen Ihr als Betrachter die Regie übernehmt.

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